LANDESINFO KOLUMBIEN.
"Was bedeutet nachhaltige internationale Personalvermittlung aus Kolumbien für uns?"
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EINE CHANCE FÜR KOLUMBIANISCHE SCHULABSOLVENTEN.
Die Idee besteht darin, junge Menschen in Kolumbien zu finden, die perspektivisch bereit sind, einen radikalen Lebenswechsel mit einer langfristigen Ausrichtung auf Deutschland anzustreben. Dabei sollen junge Schulabsolventen angesprochen werden, die ihre weiterführende Schule in Kolumbien bereits erfolgreich abgeschlossen haben. Dieser landestypische Schulabschluss entspricht der Mittleren Reife - Sekundarabschluss I in Deutschland. Ihnen soll dann eine dreijährige Pflegeausbildung in Deutschland ermöglicht werden. Gleichzeitig sollen auch junge Kolumbianerinnen und Kolumbianer angesprochen werden, die bereits in ihrem Heimatland ein Pflegestudium an einer Universität mit 8 Semestern erfolgreich abgeschlossen haben. Nach erfolgreichem Sprachkurs sollen sie dann eine qualifizierte Stelle in einer deutschen Klinik antreten können.


DIE SITUATION IN KOLUMBIEN.
Kolumbien hat rund 51 Mio. Einwohner und ist damit nach Brasilien das bevölkerungsreichste Land in Südamerika. Etwa 90 % der Bevölkerung bekennen sich zum katholischen Glauben. Der Altersmedian liegt derzeit bei 31,2 Jahren. Die wirtschaftliche Situation vieler junger Menschen ist von Arbeitslosigkeit geprägt. Im internationalen Vergleich liegt die Jugendarbeitslosigkeit mit über 25% verhältnismäßig hoch. Eine examinierte Pflegekraft verdient in Kolumbien in Vollzeit inklusive Schichtzulagen rund 480 € pro Monat, was gerade genug ist, um eine kleine Wohnung, Nahrung und Verkehrsmittel in einer kolumbianischen Großstadt zu finanzieren. Viele junge Kolumbianerinnen und Kolumbianer leben daher häufig lange Zeit im Familienverbund, da ein eigenständiges Leben für die meisten von ihnen unerschwinglich ist. Die kolumbianische Gesellschaft pflegt daher einen starken Familienzusammenhalt, in dem man sich gegenseitig unterstützt.
LEBENSFREUDE UND ARBEITSKULTUR DER KOLUMBIANER.
Charakteristisch für Kolumbianer ist ihre große Lebensfreude. Diese Haltung spiegelt sich auch im Berufsleben wieder, sodass im Berufsalltag trotz hoher Belastung ein äußerst freundliches und liebevolles Arbeitsklima herrscht. Insbesondere die Interaktion zwischen Ärzten und Pflegekräften findet stets auf Augenhöhe und mit großem Respekt statt. Kolumbianische Pflegekräfte arbeiten üblicherweise in einer 45 Stunden Woche und sind somit an ein hohes Arbeitspensum gewöhnt.
Aufgrund des geringen Einkommens haben die Einheimischen nur begrenzte Möglichkeiten für private Reisen. In ihrer Freizeit treffen sie sich gerne in der Natur, auf kleinen Fincas oder bei Festen. Urlaubsreisen im herkömmlichen Sinne können sich die meisten Kolumbianer nicht leisten.
Das Verhältnis zu ihren Arbeitgebern ist in der Regel von hoher Loyalität und Standorttreue geprägt. Sie arbeiten und leben oft in der Stadt, in der sie geboren sind und in der ihre Eltern leben. Die meisten Kolumbianer haben ihre Landesgrenzen häufig noch nie überschritten, geschweige denn den Kontinent verlassen.


KOLUMBIANISCHE PFLEGEKRÄFTE SIND BESTENS AUSGEBILDET.
Die Ausbildung zur Pflegefachkraft wird derzeit an 65 Universitäten in Kolumbien als vierjähriges Studium angeboten. Insgesamt werden durchschnittlich über 3.800 Absolventen pro Jahr ausgebildet. Allerdings findet nur etwa die Hälfte dieser Pflegefachkräfte nach dem Studium eine Arbeit oder arbeitet unter prekären Bedingungen.
Kolumbianische Pflegefachkräfte sind somit exzellent ausgebildet. Das Studium umfasst über 4.000 Stunden Theorie und 1.000 Stunden Praktika, die von der Altenpflege über die Facharztpraxis bis hin zum Krankenhaus reichen. Dabei werden verschiedene Fachbereiche und Versorgungssektoren des Gesundheitssystems durchlaufen. Kolumbianische Pflegeuniversitäten, unabhängig davon, ob es sich um staatliche oder private Hochschulen handelt, müssen ihre Curricula vorab vom Gesundheitsministerium freigeben lassen. Alle Hochschulen sind in Deutschland in der Kultusministerkonferenz-Datenbank ANABIN als anerkannte Hochschulen eingestuft.
Jede Pflegefachkraft in Kolumbien benötigt wie auch in Deutschland eine Erlaubnis zur Ausübung des Berufs. Die Anerkennung als Pflegefachkraft in Deutschland ist Ländersache, was zu sehr unterschiedlichen Kriterien und Bearbeitungszeiten führt. Die Gutachtenstelle für Gesundheitsberufe (GfG) hat bereits ein Mustergutachten für die Anerkennung kolumbianischer Pflegekräfte erstellt und Ende Juni 2021 an die Anerkennungsstellen in den Bundesländern weitergeleitet. Dies könnte zukünftig den Anerkennungsprozess für kolumbianische Pflegekräfte vereinfachen.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit des sogenannten "beschleunigten Fachkräfteverfahren nach § 81a AufenthG", das über die DEFA - Deutsche Fachkräfte Agentur für Gesundheits- und Pflegeberufe abgewickelt wird und eine höhere Sicherheit in Bezug auf die Einhaltung von Zeitplänen bietet.